Angeborene Zwerchfellhernie (CDH)

Angeborene Zwerchfellhernie (engl. congenital diaphragmatic hernia, CDH)

Die angeborene Zwerchfellhernie (gängige Abkürzung: CDH, von englisch „congenital diaphragmatic hernia“) tritt in Deutschland bei Neugeborenen mit einer Häufigkeit von 1:2000 bis 1:4000 Geburten auf. Ursächlich ist eine Fehlentwicklung des kindlichen Zwerchfellmuskels in der Frühphase der Schwangerschaft. Es entsteht eine Lücke im Zwerchfell, durch die Organe (in der Regel Magen und Darm, seltener Leber) vom Bauchraum in den Brustkorb rutschen. Bei den betroffenen Kindern kommt es zu einer Unterentwicklung der Lunge (Lungenhypoplasie). Die Lungenhypoplasie zeigt sich durch eine kleine Lunge auf der betroffenen Seite, sowie einer strukturellen Störung des gesamten Lungengewebes.

Der Defekt am Zwerchfell tritt häufiger (über 80 %) linksseitig als rechtsseitig und ganz selten beidseitig auf.

In der Operation werden die Organe, die durch den Zwerchfelldefekt aus dem Bauchraum in den Brustkorb gelangt sind, zurückverlagert. Der Defekt des Zwerchfells ist danach behoben. Bei kleinen Defekten kann das Zwerchfell direkt zusammengenäht werden. Bei größeren Defekten, bei denen die Ränder des Zwerchfelles nicht direkt aneinander genäht werden können, erfolgt der Verschluss des Zwerchfelles mit einem sogenannten „Patch“ (engl.: Flicken).

Einige Kinder mit angeborener Zwerchfellhernie werden mit begleitenden Fehlbildungen geboren. Meist betreffen diese Fehlbildungen Darm, Niere, Herz oder das Skelett. Diese Fehlbildungen werden in der Regel bereits vor der Geburt erkannt.

Bei der angeborenen Zwerchfellhernie handelt es sich um eine schwerwiegende Fehlbildung. Deshalb ist die Behandlung in einem spezialisierten Zentrum mit entsprechender Expertise und guter intensivmedizinischer Versorgung von entscheidender Bedeutung.