In der Lunge wird Kohlenstoffdioxid in die Lungenbläschen aufgenommen und Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut abgegeben. Beim akuten Lungenversagen (allgemein gängige Abkürzung ARDS – acute respiratory distress syndrome) handelt es sich um eine plötzlich, binnen weniger Stunden oder Tagen auftretende Lungenschädigung. Die Lunge ist nicht mehr in der Lage, das Blut ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen oder das Kohlendioxid aus dem Körper zu entfernen. Beides stellt einen lebensbedrohlichen Zustand dar.
Die wichtigsten Ursachen des akuten Lungenversagens im Kindesalter sind folgende:
1. Lungenentzündung durch Viren oder Bakterien
2. Ertrinkungsunfälle
3. Inhalationstrauma (z.B. Wohnungsbrand)
4. Schwerer Asthmaanfall
Daneben gibt es Erkrankungen, die in ihrem Verlauf zu einem akuten Lungenversagen führen können (Sepsis, Kinder nach Unfällen, Lungenversagen nach operativen Eingriffen sowie Transfusions-assoziiertes Lungenversagen).
Neben modernen Verfahren der nichtinvasiven Beatmung stehen Kindern und Jugendlichen aller Altersklassen alle Beatmungsverfahren inkl. Hochfrequenzbeatmung zur Verfügung. Unterstützende Verfahren wie inhalatives Stickstoffmonoxid (NO), Surfactanttherapie oder Möglichkeiten von Bronchoskopien am Bettplatz vervollständigen das Behandlungsangebot. In seltenen Fällen ist eine völlige Unterstützung des Kindes durch eine „künstliche“ Lunge notwendig (ECMO).
Nach Überstehen der kritischen Phase des Lungenversagens kann in seltenen Fällen eine längere Phase der Entwöhnung von der künstlichen Beatmung folgen. Hier besteht eine besondere Expertise in unserem Team.