© Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Liebe Studierende,

Ihr seid auf der Suche nach einer Doktorarbeit – AKA Promotionsarbeit? Dann seid Ihr bei uns genau richtig.
Am Anfang stellt sich die Frage, welche Art der Promotion man eigentlich machen möchte – welche Optionen gibt es eigentlich? Was macht den Unterschied? Wie wichtig ist die Betreuung? Was ist das Richtige für mich? Wen muss ich ansprechen?
Wir versuchen Euch hier einen kurzen Überblick zu geben und euch dabei behilflich zu sein, die richtige Promotionsarbeit für Euch zu finden. Eines sollte im Vordergrund stehen: der Spaß und die Herausforderung an der wissenschaftlichen Arbeit.

Welche Optionen der Promotionen gibt es?

Viele von Euch, die sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigen denken es gibt nur schwarz und weiß: Laborarbeit vs. statistische Doktorarbeit. Dabei sollte Euch klar werden: es gibt keine Promotionsarbeit ohne Statistik. Das was ihr in der Regel darunter versteht ist die retrospektive Auswertung von (meist) klinischen Patientendaten. Retrospektiv bedeutet, dass zum Zeitpunkt des Starts Eurer Arbeit alle Daten schon vorhanden sind. D.h. aber nicht, dass diese schon für Euch in Tabellen bereit liegen und ihr nur noch eine statistische Auswertung machen müsst. Ihr seid ja keine Mathematiker oder Statistiker. Meist müsst ihr die Daten noch aus den jeweiligen Systemen (Patientenakten, Tabellen, Computerprogrammen, Bildgebungsprogrammen, Zetteln, usw.) zusammentragen und danach auswerten. Hierbei ist es aber völlig egal, ob ihr Patientendaten auswertet, oder Analysen aus dem Labor, wenn z.B. Versuche schon durchgeführt wurden und Präparate nur noch z.B. mikroskopisch ausgewertet werden müssen.
Die Optionen sind sehr vielfältig. Ihr könnt experimentell arbeiten, meist unter der Anleitung von Biologen oder technischen Assistenten, ihr könnt klinische Studien betreuen und Patientendaten und -material erheben und auswerten. Ihr könnt selbst Dinge erforschen, klinisch relevante Methoden erlernen oder bestehende Thesen und Lehrmeinungen auf den Kopf stellen. Wichtig ist, dass ihr Euch im klaren darüber seid, was ihr wollt und dass ihr das mit dem jeweiligen Betreuer im vorhinein detailliert besprecht. Wo geht es hin, worin genau besteht Eure Arbeit und wie oft trefft ihr Euch zur Besprechung?

Was macht den Unterschied?
Ihr habt im Rahmen einer Promotionsarbeit die Möglichkeit einmal das ganze Spektrum der Naturwissenschaften kennenzulernen. Ihr könnt eintauchen in die Grundlagenforschung, ihr könnt neue klinische Diagnostik und Therapie kennenlernen und ihr könnt bereit vorhandene Daten auf ihre Validität untersuchen. Meist besteht ein erheblicher Unterschied in der Betreuung. Im Labor seid ihr meist sehr intensiv betreut, da natürlich jeder weiß, dass ihr keine Ausbildung in der Grundlagenforschung habt. D.h. ihr erlernt viele Techniken und wendet diese direkt an. Dabei seid ihr meist Teil einer ganzen Gruppe und leistet einen Beitrag um oftmals bei einem großen Thema einer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Meist sind es direkt Naturwissenschaftler, mit denen ihr zusammenarbeitet. Für solch eine Arbeit sollte man sich Zeit nehmen, um alle Techniken zu erlernen und diese anzuwenden. Es besteht oftmals die Möglichkeit sich um ein Scimed Promotionsstipendium der Uniklinik Bonn zu bewerben und damit sogar ein bisschen Geld zu verdienen. Oftmals wird hier der Grundstein für Eure weitere wissenschaftliche Karriere gelegt. Laborarbeit wirkt am Anfang oftmals abschreckend, aber eigentlich ist es ziemlich spannend Bereiche kennenzulernen über die Ihr im Studium und später als Arzt nichts mehr erfahrt. Einmal richtige Forscherluft schnuppern erweitert auf alle Fälle Euren Horizont.
Bei klinischen Promotionsarbeiten seid ihr meist von Ärzten betreut. Hierbei könnt ihr neue Diagnostik kennenlernen oder alt bewährte Verfahren neu anwenden oder wiederbeleben. Die Arbeit ist meist selbstständiger und ihr könnt euch selbst einteilen, wann ihr was macht. Wichtig ist, dass ihr regelmäßige Treffen mit euren Betreuern habt und diese auch einfordert. Zuletzt gibt es die Möglichkeit Patientendaten auszuwerten, die schon vorliegen. Dies ist meist die trockenste Art der Arbeit. Ihr seid aber selbstbestimmt und auch hier ist die enge Absprache mit euren Betreuern am zielführendsten.

Wie wichtig ist die Betreuung?
Kurze Antwort: sehr wichtig. Ihr solltet im Vorfeld klar ansprechen und klären, wie die Betreuung aussieht und wer für Euch eigentlich direkt zuständig ist. Nur so lässt sich unnötige Frustration vermeiden. Ein Kliniker ist oftmals nicht so einfach zu fassen, wie ein Grundlagenforscher. Dafür versteht ihr ihn vielleicht manchmal besser 😉 Am wichtigsten ist: die Chemie muss stimmen, damit ihr erfolgreich seid.

Was ist das Richtige für mich?
Das hängt davon ab, was ihr eigentlich möchtet und wofür Ihr eigentlich promovieren möchtet. Experimentelles Arbeit macht Spaß, ist etwas ganz Neues für Euch und Ihr seid meist Teil eines Teams. Dennoch erfordert dies meist Zeit und Ihr solltet ein Freisemester einplanen. Klinische Arbeiten sind nah am Beruf und bieten Euch den Kontakt in die Klinik, in der Ihr später vielleicht arbeiten wollt. Ihr müsst Euch für das Thema begeistern und Ihr müsst Lust auf eine Promotion haben, ansonsten wird es mit Sicherheit nicht einfach. Sucht so lange, bis Ihr für Euch das richtige gefunden habt und unterhaltet Euch mit Leuten, die bereits in den Arbeitsgruppen promoviert haben.

Wen muss ich ansprechen?
Wir haben Euch dazu motiviert in der Kinderheilkunde zu promovieren? Dann schreibt eine Email an neonatologie@ukbonn.de. Schreibt uns wer ihr seid und was ihr gerne machen wollt, bzw. welche Art der Arbeit für Euch interessant ist. Wir schauen dann, dass wir gemeinsam mit Euch den passenden Betreuer finden, um Euch erfolgreich auf dem Weg zum Dr. med. zu begleiten.

Kontakt:
Prof. Dr. Hemmen Sabir

Universitätsklinikum Bonn
Eltern-Kind-Zentrum (ELKI), Gebäude 30
Neonatologie/Pädiatrische Intensivmedizin
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Email: neonatologie@ukbonn.de